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Direktkredite

habiTAT

Das Kastell

Verein Wohnstrudel

Was ist die Mindesthöhe eines Direktkredits?

500 € - Summen unter €500 sind aufgrund des administrativen Aufwands nicht möglich.

 

Was ist die Maximalhöhe eines Direktkredits?

50.000 € - Die Direktkkredithöhe ist beschränkt, um auslaufende Direktkredite möglichst schnell auszahlen zu können und das Wohnprojekt gemeinsam mit vielen unterschiedlichen Unterstützer:innen Wirklichkeit werden zu lassen bzw. stabil zu halten.

Was sind Direktkredite?

Direktkredite sind Geldbeträge, die dem Hausprojekt - ohne Umweg über eine Bank - direkt geliehen werden. Sie bieten Privatpersonen und Gruppierungen eine vom Gesetzgeber geschaffene Möglichkeit, Erspartes sinnvoll, ökologisch und nachhaltig anzulegen.

 

Wie werden die Zinsen für die Direktkredite finanziert?

Langfristig gesehen wird die Rückzahlung der Direktkredite und die Verzinsung durch unsere Mieten finanziert. Je niedriger der gewählte Zinssatz, umso geringer ist die Belastung der Mieten.

Was garantiert mir als Direktkredit-Geber:in, dass ich mein Geld wieder sehe?

Die gesamte Kreditbelastung übersteigt den Wert des Hauses nicht und die Rückzahlung wird durch die solide berechneten Mieten gedeckt. Die hohe bauliche Qualität und die Nähe/Pendeldistanz zu Wien erzeugen hohes Interesse an den Wohnplätzen im Kastell. Größere Mietausfälle sind daher unwahrscheinlich. Solange die Mieteinnahmen die Kapitalkosten decken, bleibt die Wohnprojekt Wohnstrudel GmbH zahlungsfähig und dein Geld sicher.

 

Was passiert, wenn ihr die Direktkredite doch nicht braucht?

Sollte der Kauf des Kastell unerwarteterweise (doch) nicht stattfinden, wird das Geld sofort wieder an die Direktkreditgeber:innen zurückgezahlt und die Darlehensbeträge werden aufgelöst.

 

Warum heißen Direktkredite auch Nachrangdarlehen?

Die Nachrangigkeit von alternativen Finanzierungsformen ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben, da die Direktkredite sonst als Bankgeschäfte gelten würden. Damit würden private Kreditgeber:innen im Fall einer Insolvenz nach anderen Gläubigern - also nach der Bank - ihr Geld zurück bekommen. Allerdings ist der Wert unseres Kastells höher, als die Gesamtverschuldung und die Kreditrückzahlung ist durch die Mieteinnahmen gesichert.

 

Wie bekomme ich mein Geld zurück, wenn ich euch einen Direktkredit gebe?

Der Direktkreditvertrag kann jederzeit (per E-Mail) gekündigt werden. Je nach Höhe des Darlehens wird das Geld dann innerhalb von 3 Monaten (Beträge bis 5.000 €) oder 6 Monaten (Beträge ab 5.000 €) inklusive der Zinsen zurückbezahlt. Wir verfügen immer über eine Rückzahlungsreserve, um auslaufende Direktkredite umgehend rückerstatten zu können.

 

Wie hoch ist die Verzinsung der Direktkredite?

Die Verzinsung ist frei wählbar zwischen 0% und 1,5%. Die durchschnittlich gewählte Verzinsung der Direktkredite liegt zwischen 0,5% und 1%. Das ist weitaus besser, als beim Sparbuch. Je niedriger die Verzinsung, umso geringer sind die Mieten im Kastell.

Ist euer Direktkreditmodell nicht ein Pyramidenspiel?

Nein! Die Direktkredite dienen rein der Realisierung des Wohnprojekts ohne Gewinnabsicht. Die Direktkredite sind durch den Wert des Hauses gesichert und die Verzinsung und Tilgung wird langfristig durch Mieteinnahmen gedeckt. (Pyramidenspiele sind auf maximalen Profit ausgerichtet, der rein durch nachfließenedes Kapital neuer Teilnehmer:innen entsteht.)

Was ist das habiTAT?

Das habiTAT ist ein 2014 gegründeter Zusammenschluss nicht-profitorientierter Wohnprojekt-Initiativen in Österreich, mit dem Ziel, selbstorganisierte und langfristig bezahlbare Räume für Wohnen, Kust- und Kultur, Politik und Soziales zu schaffen. Als eingetragener Verein arbeitet das habiTAT eng mit dem Mietshäusersyndikat in Deutschland zusammen und hat das Syndikatsmodell in den österreichischen Rechtsraum übertragen.

Was ist der Unterschied zwischen dem habiTAT und einer gemeinnützigen Genossenschaft?

Durch die gemeinsame GmbH vom Verein Wohnstrudel und dem habiTAT-Dachverband, das als Gesellschafter ein Vetorecht gegen den Verkauf besitzt, wird das Haus effektiver vor Spekulation geschützt, als in einer Genossenschaft. Zudem ermöglicht das Modell die umfassende Autonomie der Bewohner:innen in allen Nutzungsfragen, außer dem Verkauf des Hauses.

Ist schon einmal ein Projekt gescheitert?

In der über 30jährigen Geschichte des Mietshäuser Syndikats mit fast 200 Hausprojekten gab es mit dem Eilhardshof (2010) bisher nur eine Insolvenz aufgrund einer Fehleinschätzung des Renovierungsbedarfs und rasant steigender Baukosten. Für die Rückzahlung der Direktkredite wurde damals ein Soldiraitätsfond gegründet. Das Kastell Schönau befindet sich in einem sanierten Zustand und somit ist ein solches Szenario eher ausgeschlossen.

 

Wie funktioniert das habiTAT-Modell rechtlich?

Der Wohnstrudel ist ein eingetragener Verein, der gemeinsam mit dem habiTAT-Dachverband eine GmbH gegründet hat. Der Verein Wohnstrudel ist an dieser mit 51% beteiligt und bestimmt autonom alle Vorgänge im Kastell Schönau. Der habiTAT-Dachverband, dem alle Hausprojekte im Netzwerk angehören, besitzt mit 49% nur das Vetorecht gegen den Verkauf und dient so als Wächterorganisation, um Spekulation zu verhindern.

Was passiert, wenn das habiTAT-Netzwerk nicht mehr wächst?

Für unser Wohnprojekt ist es irrelevant, ob noch mehr habiTAT-Häuser entstehen, oder nicht. Die Vertragskostruktion schützt unser Haus auch jetzt schon vor Verwertung. Da in den letzten Jahren zahlreiche habiTAT-Gruppen entstanden und bereits 5 Hausprojekte realisiert worden sind (oder gerade gebaut werden), ist davon auszugehen, dass unser Netzwerk weiter wachsen wird.

 

Wie geht es anderen Projekten im habiTAT?

In Österreich gibt es mit dem Willy*Fred in Linz, dem SchloR, dem Bikes&Rails und dem Living for Future in Wien, sowie der Autonomen Wohnfabrik in Salzburg bereits einige erfolgreich betriebene Projekte, die nach dem habiTAT-Modell mit Direkt- und Bankkrediten finanziert wurden. Ihre Wohn-, Sozial- und Kulturräume werden selbstorganisiert verwaltet. Das entsprechende Pendant in Deutschland, das s.g. Mietshäuser Syndikat betreibt mit selbem Modell fast 200 Hausprojekte.

 

Was bedeutet "spekulationsfrei"?

Mit dem Wohnprojekt möchten wir der rasant steigenden Mietpreisentwicklung eine Alternative entgegensetzen und langfristig abgesicherte Räume zu bezahlbaren Mieten schaffen. Unser Haus wird durch die Rechtskonstruktion des habiTAT gegen jegliche Verwertung geschützt und kann nie als Privateigentum verkauft werden.

 

Wem gehört das Haus?

Wohnprojekte, die Teil des HabiTAT-Netzwerks sind, sind Mietshäuser und werden NICHT von den Personen besessen, die darin wohnen. Das Haus gehört rechtlich der Wohnprojekt Wohnstrudel GmbH, bestehend aus dem Verein Wohnstrudel und dem habiTAT-Dachverband. Verwaltet wird das Wohnprojekt vom Verein Wohnstrudel, bzw. allen Personen, die im Kastell Schönau leben - somit ist das Kastell selbstverwaltet. Die Mitgliedschaft im habiTAT sichert durch das Vetorecht des Dachverbands die Unverkäuflichkeit.

 

Wenn eine Person nach 10 Jahren einzieht, muss sie weniger Kredit zurückzahlen, als die Gründer:innen. Muss sie daher am Anfang mehr zahlen?

Ja, Personen, die die später einziehen, zahlen geringere Anteile an Hypotheken ab. Grundsätzlich bleibt die Miete aber immer gleich und ist daher auch nach Auslaufen der Kredite zu bezahlen (Instandhaltung, Solibeitrag). Die Entwicklung eines generationengerechten Modells ist Aufgabe der Bewohner:innen des Hausprojekts.

 

Kann ich meine Wohnung/meinen Wohnplatz an meine Kinder vererben?

Nein, da du nicht Eigentümer:in deiner Wohnung bist, kann dein Kind auch nicht erben. Ob es in deinen Nutzungsvertrag einsteigen kann, ist letztlich eine Entscheidung der Gruppe. Dein Kind muss sich wie alle anderen Bewohner:innen für das Hausprojekt engagieren, wenn es im Haus leben möchte.

 

Bekomme ich Geld zurück, wenn ich ausziehe?

Wenn du ausziehst, bekommst du kein Geld zurück. Mit deiner Miete werden die Hypothek, Zinsen und Betriebskosten bezahlt. Der Wohnstrudel ist ein Wohnprojekt und Teil des habiTAT Netzwerks. Als Mieter:in nutzt du die Räume, besitzt sie aber nicht.

 

Wer profitiert von diesem Projekt?

Alle Mitglieder vom Verein Wohnstrudel werden selbst im Haus wohnen und/oder arbeiten. Alle bisher geleisteten Arbeitsstunden sind ehrenamtlich und die Rechtsstruktur des habiTAT-Modells schließt individuellen Profit aus. Die Miete enthält einen Solidarbeitrag zum Aufbau des habiTAT-Netzwerks, zur Finanzierung kostengünstiger Räume für nachhaltiges Wirtschaften sowie soziale, politische und kulturelle Initiativen.

 

Wird die Miete weniger, wenn das Haus abbezahlt ist?

Die Miete bleibt grundsätzlich immer gleich, sie wird weder erhöht noch gesenkt. Sie setzt sich aus der Rückzahlung der Kredite, den Instandhaltungskosten, und dem Soli-Beitrag zusammen. Je geringer der Kreditanteil wird, desto mehr Solibeitrag für den Aufbau des habiTAT-Netzwerks kann bezahlt werden. Die Inflation sorgt jedoch dafür, dass die Miete real mit den Jahren immer günstiger wird.

 

Wird die Miete über die Jahre höher?

Nein, die Miete bleibt über die Jahre gleich. Sie dient nur der Rückzahlung der Kredite, der Instandhaltung der Häuser und dem Aufbau des habiTAT-Netzwerks. Darüber hinaus müssen keine Gewinne für Dritte erwirtschaftet werden, wie in normalen Mietshäusern üblich. Sollte die Inflation irgendwann eine Anpassung notwendig machen, um das Haus zu erhalten, können die Bewohner:innen gemeinsam eine Mietanpassung beschließen.

 

Wie viele Wohneinheiten gibt es im Haus?

Das Kastell bietet Raum für verschiedene Wohnformate. Neben 3-4 Wohneinheiten in unterschiedlichen Größen wird es auch ein WG-Format geben. Zusätzlich bieten Gemeinschaftsflächen Raum für Begegung.

Was passiert in 100 Jahren mit dem Kastell, wenn die Gründer:innen nicht mehr leben…?

Das Haus wird auch in 100 Jahren Bewohner:innen haben, die sich solidarisch um ihr gemeinsames Projekt bemühen werden. Die (zukünftigen) Bewohner:innen sind in 100 Jahren genau wie heute Mitglieder des Wohnstrudel Vereins und des habiTAT. Sie werden das Haus als Nutzungseingentum verwenden und selbstorganisiert verwalten. Das ist eine der Kernideen des habiTAT-Netzwerks.

 

Was ist gemeint mit "nutzen statt besitzen"?

Das Kastell wird mit dem Kauf durch die Wohnprojekt Wohnstrudel GmbH Teil des habiTAT Netzwerks und kann damit nicht mehr weiterverkauft werden und ist somit dem Immobilien- und Speukulationsmarkt entzogen. Aus Privateigentum wird so Nutzungseigentum, das Generationen von Mieter:innen als selbstverwalteter, kostengünstiger Freiraum zur Verfügung stehen wird.

Erhaltet ihr sonstige Förderungen für das Projekt?

Nein, vorerst fallen wir mit unserem Kauf in keinerlei Förderschiene.

 

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